Josefine Mutzenbacher, oder: Die Geschichte einer Wienerischen Dirne, von ihr selbst erzählt. | Unzensierte, kommentierte Ausgabe, 2022 |
Sie ist keine acht Jahre alt, da kommt die kleine Josefine mit Sex in Berührung. Zunächst beim ›Vater-und-Mutter‹-Spielen mit den Nachbarskindern, dann mit einem Untermieter der Eltern. Im Laufe der Erzählung gerät das Mädchen noch vor dem Teenageralter in alle denkbare sexuelle Situationen, und der Roman reiht – unter detailreicher Schilderung körperlicher Reaktionen – ein sexuelles Tabu an das nächste: Sex unter Kindern, Pädophilie, Vergewaltigung, sexuelle Ausbeutung durch einen Kirchenmann, Inzest, letztendlich Prostitution. Der Roman bricht Tabus wie kein anderer und ist dabei doch ein Stück literarischer Meisterschaft. – Als wahrscheinlichster Urheber gilt Felix Salten (1869–1945), literarischer Alleskönner und von 1927 bis 1933 Präsident des österreichischen PEN-Clubs. |
Wegen seiner Grenzüberschreitungen und sexuellen Wucht war das Buch in Deutschland bis November 2017 (!) auf dem ›Index‹ der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien. ›Josefine Mutzenbacher‹ gilt als der beste deutschsprachige Sexroman aller Zeiten.