Burgäschisee 5000-3000 v. Chr.

Siedlungsdynamik und Mobilität, Landnutzung und Subsistenz

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ISBN: 9789464270211
Uitgever: Sidestone Press Academics
Verschijningsvorm: Paperback
Auteur: Albert Hafner Marco Hostettler
Druk: 1
Pagina's: 510
Taal: Duits
Verschijningsjaar: 2022
NUR: Archeologie

Seeufersiedlungen mit Feuchtbodenerhaltung sind für die Erforschung des Neolithikums des Alpenvorlandes von herausragender Bedeutung. Die ausserordentlich gute Erhaltung der Siedlungsschichten lässt weitgehende Einblicke in die Lebensweise der prähistorischen Menschen zu. Das Hinterland der grossen Seen ist im Gegensatz dazu weniger gut untersucht. Eine Schlüsselrolle bei dessen Erforschung nehmen die zahlreichen Kleinseen des Schweizerischen Mittellandes ein. Auch an deren Ufern finden sich prähistorische Siedlungsspuren mit Feuchtbodenerhaltung.

Der Burgäschisee, gelegen auf der Kantonsgrenze zwischen Bern und Solothurn, ist ein solcher Kleinsee. Die Umgebung weist bereits Siedlungsspuren aus dem Paläolithikum und dem Mesolithikum auf, bedeutend sind aber vor allem die gut erhaltenen Ufersiedlungen des Neolithikums. Seit 170 Jahren wird am Burgäschisee archäologisch geforscht. Seine Erforschung machte nicht nur die Entwicklung zur modernen Archäologie durch, sondern prägte den heute üblichen interdisziplinären Ansatz in der Prähistorischen Archäologie mit.

Zwischen 2015 und 2017 wurde der Burgäschisee im Rahmen des vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten Forschungsprojektes «Beyond Lake Villages» erneut erforscht. Unter Leitung der Universität Bern wurden Grabungen und Sondierungen an verschiedenen Orten rund um den See vorgenommen. Es war wichtig, die bereits bekannten Fundstellen mit modernen Datierungsmethoden präziser chronologisch einordnen zu können. Darüber hinaus wurden auch neue Fundstellen entdeckt. Die Analyse der Befunde aus den alten und neuen Grabungen ergab neue Einblicke in das Siedlungsverhalten an diesem Kleinsee im Neolithikum. Eingehende und unter Einbezug naturwissenschaftlicher Methoden durchgeführte Untersuchungen der verschiedenen Artefaktkategorien lieferten neue Erkenntnisse zu Subsistenz, Mobilität, Vernetzung und Landnutzung der neolithischen Siedler. Der vorliegende Band schliesst ein lange währendes Desiderat und kombiniert neue Forschungsergebnisse mit älteren Daten zu einer umfassenden Synthese.

English abstract

Lake Burgäschi is a small lake on the Swiss Plateau, which has been inhabited since the Mesolithic, but is best known for its Neolithic lakeside settlements. Archaeological research has been conducted at Lake Burgäschi for the last 170 years, undergoing all the developments to modern archaeology. Recently, Lake Burgäschi has been re-explored as part of an interdisciplinary research project under the direction of the Institute of Archaeological Sciences at the University of Bern. Excavations were carried out at various sites around Lake Burgäschi, allowing for a new precise chronological classification of already known sites, but also revealing previously unknown settlement sites on the lakeshore. Furthermore, by means of interdisciplinary investigations on the pottery, animal and human bones as well as flint artefacts, previous knowledge on subsistence, mobility and land-use has been substantially extended. The present volume closes a long lasting research gap and combines new results with ancient data to a comprehensive synthesis.