Private Radiostationen haben bereits in den 1990er Jahren begonnen, Produkte und Prozesse zu digitalisieren. Dies führte zu Effizienzsteigerungen, die zugrundeliegenden Geschäftsmodelle blieben jedoch bestehen. Sie monetarisieren weiterhin überwiegend die zeitliche Nutzung ihrer analogen Hörfunkangebote über Werbeumsätze. Induziert durch die Digitalisierung erfahren nun sowohl der Hörermarkt als auch der Werbemarkt grundlegende strukturelle Veränderungen und neuen Wettbewerb. Neben die bestehenden, regional begrenzten Hörfunkangebote treten neue lineare digitale Angebote, wie Webradios, die über das Internet global verbreitet werden. Aber auch disruptive, digitale Audioangebote konkurrieren hier um die Nutzungszeit der Rezipienten. Neue Wettbewerber, wie Musik-Streamingdienste nutzen dabei die Mechaniken der Plattformökonomie und sind überwiegend international agierende Unternehmen. Der bisherige begrenzte Hörfunkmarkt hat sich für Anbieter und Nutzer zu einem globalen Audiomarkt entwickelt.